Schön war´s dieses Jahr wieder. Das Wetter war super und wir haben festgestellt, dass es auch ohne Schlamm funktioniert. Wer hätte das Gedacht.
Die Stimmung war auch wieder bestens und angenehm unstressig. So kann das gerne weitergehen. Angenehm war auch, dass dieses Jahr am Freitag schon ziemlich viele Leute da waren. Allgemein war unser kleines Festival wieder recht gut besucht. Auch das Aufräumen war (rückblickend betrachtet und mit einigem Abstand) gar nicht so anstrengend.
Die Höflichkeit „Kein Schlamm? Was is das für ne Halde?“ weiterlesen
…und los!
Der Platz ist gemäht und durch den Regen der letzten Tage auch gewässert. Allerdings war er dieses Jahr so trocken wie noch nie. (Der Platz, nicht der Regen) Wenn es jetzt aufhört mit Regnen und wärmer wird, wirds vielleicht nich ganz so schlammig. Also packt eure weißen Schuhe und Hosen ein.
Alle weiteren Vorbereitungen sind getroffen. Nur noch schnell aufbauen und dann kanns losgehen.
Wir sehn uns spätestens am Wochenende
So, so? Ach ja? Das ist ja interessant!
Mahlzeit gemeiner Pöbel,
mal wieder eine Wortmeldung. Vielleicht habt ihr es schon gesehn: Auf der Haldenseite gibts jetzt alle Infos rund um euer Lieblingsfestival, inkl. Anfahrt, Ablauf und Link zu den Bands die spielen werden. Schaut euch das ruhig mal an.
Ansonsten warten wir darauf, dass es endlich losgeht. Aber lange ist ja nicht mehr hin. Wenn es dann losgeht, gibt es viel zu tun. Wenn irgendwer Lust hat, sich zu beteiligen, möge er oder sie Kontakt mit uns aufnehmen.
Sonst noch:
Am selben Wochenende wie die Halden, wird auch wieder das komplette Gegenteil zu unserem Festival stattfinden. Beschissene Musik, hohle Phrasen und gewaltätig-martialische Stimmung: Rock für Deutschland in Gera.
Wenn ihr sowieso kein Bock auf die Halden habt, dann fahrt nach Gera und unterstützt die Menschen, die versuchen das braune Spektakel zu verhindern oder wenigstens zu stören. Ab Donnerstag wir da vor dem Hauptbahnhof ein Protestcamp errichtet und so versucht, den Platz zu besetzten, den die Nasen nutzen wollen. Weiterhin wird es am Samstag ab Vormittags zahlreiche Aktionen in Gera geben. Das ist auch für alle Haldenbesucher interessant, da Gera mit dem Auto ziemlich schnell zu erreichen ist und die Mucke sowieso erst Nachmittags losgeht. Also rafft euch auf und fahrt nach Gera! KEIN PLATZ FÜR NAZIS UND IHRE FESTE!
Infos gibts unter: http://campinggera.blogg.de/
Am Wochenende nach der Halde findet dann das sehr sympathische Störfaktor-Festival in Zwickau statt, dass euch hiermit auch noch mal wärmstens ans Herz gelegt sei. Klasse Line-Up und sehr verträgliche Preise.
Wenns noch irgendwelche Fragen gibt, dann meldet euch.
Wir sehn uns!
Wenn nicht jetzt, wann dann?!
So, ist schon wieder etwas Zeit vergangen seit dem letzten Post. Dafür gibts jetzt auch paar mehr Neuigkeiten von eurem Lieblingsfestival.
Unangenehmes zuerst. Die erste Absage ist ins Postfach geflattert. Cold Steel History mussten leider absagen. Schade.
Aber dafür gibts auch noch ein paar weitere Bestätigungen. Unsere alten Freunde von Sacksuppe dürfen natürlich auch dieses Jahr nicht fehlen. Weiterhin beehren uns Bruch aus Dresden. Harter Punk mit Metalkante. Feine Sache sag ich euch.
Außerdem scheint es den Schwaben in Berlin langsam zu langweilig zu werden. Deshalb fallen sie in Scharen über die Halden her. Neben DVA und Take Shit kommt nun noch eine recht junge Band aus dem Stuttgarter Raum zu uns. Wir freuen uns auf Kein Potential und auf steigende Mieten und die ersten gentrifizierten Kleinstädte.
Und: ab jetzt gibts auch Flyer. Riesen Dank dafür an den Flyermensch. Dieses Jahr hat er sich was besonderes einfallen lassen. Da immer viele Leute Probleme habe das Festival zu finden, gibts dieses Jahr auf den Flyern die genauen Koordinaten fürs Navi und einen QR-Code, damit ihr euch noch mal anschauen könnt, wer spielt (und demnächst auch wann!).
Also Handypunks, wenn das nichts ist.
Weitere schöne Sachen beim näxten mal.
Bis dahin!
Infos, Infos, Infos!
So liebe Kinder,
wir waren nicht ganz so untätig, wie der Blog den Anschein erweckt. Haufenweise Bands stehen schon fest und können hier bewundert werden. Darunter sind mal wieder paar neue Bands, die noch nie die Halden besucht haben. Zum Beispiel die Deutschen Kinder, ein Band, die bereits vor 30 Jahren in Eisenberg gegründet wurde und seit geraumer Zeit wieder ihr Unwesen treibt. Ansonsten gibts auch wieder einige alte Bekannte, die wir immer wieder gern begrüßen. Ein paar Anfragen laufen noch. Der Flyer ist in Arbeit. Wir freuen uns schon und hoffen auf gutes Wetter und zahlreiches Erscheinen eurerseits.
Wer noch Kritik, Anregungen, Verbesserungsvorschläge hat, kann sich gern bei uns melden.
Alle weiteren Infos folgen.
Beste Grüße
Halden #18 – 04. & 05. Juli 2014
Ort: Halde Sorge – Settendorf (bei Berga/ Elster)
Wie immer, Eintritt, Parken, Zelten = Frei
Bands und Ablauf:
Freitag
20:00 Darmsignal – Punkrock//Auerbach
21:00 Deutz – Hochleistungspunk//Greiz
22:00 Bruch – Metallischer Hardpunk//Dresden
23:00 Deutsche Kinder – Punkrock//Eisenberg
24:00 Tot – U(nterste)S(chublade)Punk//Zwickau
Samstag
16:00 iMMeR mAl ANdErS Uffta-Uffta-Punk//Greizer Umland
17:00 Wanstrammeln – Punkrock//Greiz
18:00 Warpics – Metal//Reichenbach
19:00 Sacksuppe – Punkrock//Eisenberg
20:00 Nikki Lauda – Asiviolence//Weimar
21:00 Take Shit – Ossipunk// Stuttgart
22:00 Die verwesenden Altlasten – WeltvernichtungsDpunk//Stuttgart
23:00 Pedagogic Torment – Death Metal/HC/Punk//Gera
24:00 Kein Potential – D-Punk//Stuttgart
Sonst noch:
Cocktailbar, veganes und nicht veganes Futter, Trödelstand, Platten- und Infostände, schönes Wetter, saubere Schuhe, nur nette Menschen, Uranrückstände und haufenweise anderer Schmonz
Anfahrt:
Am Besten ihr benutzt die Koordinaten, die auch auf dem Flyer stehen: Google Maps 50.741946,12.217625, in Verbindung mit einer der folgenden Wegbeschreibungen.
Der Platz ist wieder der, der es auch in den letzten beiden Jahren war.
Aus Richtung Jena, Gera, Hermsdorf(er Kreuz), etc.:
Startpunkt für die Anfahrtsbeschreibung ist die August-Bebel-Straße in 07980 Berga/ Elster, bis dahin sollte jeder und jede von euch mühelos finden. Fahrt die August-Bebel-Straße stadtauswärts (nicht Richtung Netto, sondern die andere Richtung), passiert die Dörfer Untergeißendorf, Obergeißendorf und Sorge-Settendorf und bleibt dabei immer auf der Hauptstraße. Wenn Sorge-Settendorf hinter euch liegt, kommt ihr an ein Kreuzung, wo ihr nach links (Großkundorf) oder rechts (Teichwolframsdorf, bzw. Sorge-Settendorf 2. Teil) abbiegen könnt. Fahrt nach rechts und biegt dann sofort wieder nach links auf den Feldweg ab. Fahrt den Feldweg bis er sich teilt entlang und dann einfach links über die Wiese. Schon seid ihr da!
Aus Richtung Greiz, Plauen, etc.:
Fahrt in Greiz in Richtung Krankenhaus, und folgt dann der Straße weiter, bis zum Ortsausgang. Bleibt auf der Straße, bis ihr nach Neumühle kommt (ca. 5km). In Neumühle an der 1. Kreuzung links, und an der 2. Kreuzung gerade aus (nicht der Hauptstraße folgen). Fahrt auf der Straße weiter, durch Waltersdorf durch und nach Waltersdorf geradeaus, dann kommt ihr nach Obergeißendorf. Dort fahrt ihr an der 1. Kreuzung nach rechts und folgt dem Weg der oben Beschrieben ist, ab Stichpunkt Obergeißendorf.
Aus Richtung Zwickau:
Letztes Jahr wurden wir darauf hingewiesen, dass es aus Richtung Zwickau einen besseren Weg zum Halden-Festival gibt, der hier auch nicht fehlen soll. Ob der wirklich besser ist, müsst ihr selber probieren:
Fahrt nach Werdau -> Langenbernsdorf. In Langenbernsdorf links Richtung Teichwolframsdorf. In Teichwolframsdorf gerade aus bis Abzweig Ronneburger Str., dort rechts auf Ronneburger Str. -> dann links Richtung Sorge-Settendorf. Dann gerade aus bis kurz vorm Abzweig Geißendorf und da dann rechts auf den Feldweg zum Halden.
Wenns doch noch Fragen gibt, dann schreibt einfach. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, aber trotzdem viel Spaß beim Suchen.
Hinweise für alle Besucher:
Das Halden OpenAir geht dieses Jahr in 18. Runde. Damit wir auch in den nächsten Jahren alle zusammen die Halde zelebrieren können sind wir auf die mithilfe aller Beteiligten (Besucher, Bands und Mitorganisatoren und Organisatorinnen) angewiesen. Deshalb hier ein paar Bitten, die das Verhalten aller Beteiligten betreffen.
1. Bitte benutzt die Müllbeutel die wir euch ausgeben. Das erleichtert uns die sonntägliche Arbeit erheblich und die Hauptbedingung seitens der Grundstückseigentümer ist, das der Platz nach dem Festival wieder sauber ist.
2. Lasst die Jägerstände und die Zäune stehen und scheißt Erstere nicht zu. Letztes Jahr hat das ja ganz gut geklappt.
3. Achtet aufeinander! Seid friedlich! Denkt nach!
Wenn sich irgendjemand nicht damit abfinden kann, kann er/ sie ja einfach zu Hause bleiben.
Wir sehen uns!
Die Haldencrew
Kein Jahr ohne!!!
Mahlzeit ihr Menschen,
da es schon zahlreiche Anfragen gab, hier die Antwort auf eine der letzten wichtigen Fragen des Universums. Natürlich wird es auch diese Jahr wieder Halden geben. Kündigt am besten schon jetzt eure Jobs, schmeißt die Schule und das Studium und bereitet euch angemessen vor. Am 04. und 05. Juli ist Halden angesagt.
Wenn ihr eine Band seid oder ein kennt, die unbedingt auf den Halden spielen muss, dann meldet euch.
Nähere Infos folgen.
Zur Überbrückung der Zeit hervoragen geeignet ist das Frostpunx Openair in Lugau am 01.03.. Infos bei der bunten Reisegruppe. Wir gehn da auf jeden Fall mal hin.
Fühlt euch gegrüßt. Wir sehn uns!
Nicht lange fackeln?!
Wie bereits unten beschrieben, kommt es morgen zu einem rassistischen Fackelmarsch in Greiz-Pohlitz. Was dabei herauskommt, wenn die „besorgten Bürger“ ernst machen und nicht mehr lange fackeln, zeigen nicht nur die Pogromme von Anfang der 90er Jahre sonder auch die zahlreichen rechts und rassistisch motivierten Morde im Nachkriegs- und Nachwendedeutschland. Trotzdem geben sich die Nazis der BI in Greiz immer wieder friedlich. Entlarvend sind allerdings so einige Kommentare auf deren Facebookseite. Nach dem es schon zahlreiche Progromanspielungen gab, wirds jetzt mal wieder hart. Ein User hat in seinem Kommentar ein Video gepostet, das den Titel „Bürgerkrieg in Deutschland 2014-15“ trägt. Woher das Video ist, ist nicht ersichtlich, die Aussagekraft eher gering. In seinem Kommentar schreibt er, dass bei der „Silvio-Demo“ wohl auch wieder solche Bilder zu erwarten sind.
Silvio Meier wurde 1992 von Nazis in Berlin ermordet (näheres dazu findet ihr problemlos im Netz). Zu seinem Gedenken und um auf die mörderischen Absichten von Nazis hinzuweisen, findet jedes Jahr eine antifaschistische Demo in Berlin statt. Gestern jährte sich Silvios Tod zum 21. Mal, am Samstag soll die Demo in Berlin stattfinden. Der User wollte mit dem Video zeigen, dass „linke Krawallmacher“ immer für Ärger sorgen und alles zerstören, während es bei rechten Demos friedlich zu geht.
So weit, so unspektakulär. Das entlarvende Moment versteckt sich, chiffriert, in wenigen Worten in Klammern. „(Do it again Sandro)“ (sic!). Sandro ist der Name von Silvios Mörder, der hiermit verherrlicht und dazu aufgerufen wird es noch einmal zu tun. Als ich das gelesen hab, musste ich fasst kotzen! Es sind Menschen, die alte und neue Mörder öffentlich abfeiern, die am Samstag ihre Fackeln entzünden wollen. Lasst uns das verhindern!
In Gedenken an ALLE von Nazis und Rassisten ermordeten Menschen!
Kommt alle am Samstag nach Pohlitz!
Lasst uns die Fackeln löschen!
Ein buntes Drecksnest?
Am Samstag (23.11.2013) ist die selbstverordnete Pause der rassistischen „Bürgerinitiative gegen ein Asylheim am Zaschberg“ vorerst vorüber. Die Nazis, (entschuldigung, ich meinte natürlich die besorgten Bürgernazis, oder doch Nazibürger?) rufen ihre rassistischen Gesinnungsgenossen aus dem Bundesgebiet ab 15:00 Uhr zu einer Kundgebung mit anschließendem Fackelmarsch durch Pohlitz auf. Ein „zweites Schneeberg“ wollen sie veranstalten und ihre seit September betriebene Hetzkampagne auf die Straße bringen.
Nicht mit uns! Bereits am 09.11.13 zeigte ein antirassistische Demonstration in Greiz, mit ca. 500 Teilnehmer_innen, was sie von der Situation in Greiz hält und brachte ihre Solidarität mit den Flüchtlingen und ihre Kritik an den Zuständen im Landkreis Greiz zu gehör. Im Vor- und Nachgang gab es, neben den üblichen Anfeindungen der Rassist_innen, offizielen der Stadt und der Behörden (die sich als völlig haltlos erwiesen, wer hätte das gedacht?) auch massive Kritik aus der sogenannten „Bürgerlichen Mitte“. Die Solidarität mit den Flüchtlingen und die Kritik am Umgang mit selbigen traten, wiedereinmal, in den Hintergrund. Dafür wurde kräftig mit der Extremismuskeule um sich geschlagen und rechts, links und alles was sonst noch irgendwie anders ist in einen Topf geworfen. Warum? Wegen dem Ansehen der Stadt und der Außenwirkung. Nicht das hinterher noch jemand denkt, hier würde es Nazis und Rassisten geben, die sind ja schließlich alle „improtiert“ (so die OTZ). Schnöder Lokalpatriotismus statt Solidarität.
Deshalb rufen wir alle auf, am Samstag ab 15:00 zur Kundgebung in der Gerhardt-Hauptmann-Straße (vor dem Rewe) zu kommen. Für Solidarität mit den Flüchtlingen und eine Verbesserung von Unterbringung und Versorgung, Bleiberecht und Bewegungsfreiheit für ALLE, gegen institutionelle Diskriminierung, rassistische Hetze, Lokalpartiotismus, Standort- und Extremismusgeschwafel!
Wir sehen uns Samstag!
PS: Der Fackelmarsch wurde gestern auf eine stationäre Kundgebung reduziert (Stand: 20.11.)
Edit: Nach derzeitigem Stand (22.11.) sieht es so aus, als dürften die kleinen Lichter mit ihren Fackeln doch losziehen. Kommt Alle!
PPS: Nachfolgende noch der Aufruf und die Einschätzungen der Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands (agv):
„Am kommenden Samstag dem 23. November 2013 planen rassistische Bürger_innen und Neonazis einen überregionalen Fackelaufmarsch gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Greiz.
Seit mehreren Monaten spriessen sogenannte „Bürgerinitiativen“ in verschiedenen Städten Deutschlands aus dem Boden und laufen gegen neu entstehende Unterkünfte von Geflüchteten Sturm, so auch seit Anfang September im Wochentakt in Greiz. Ähnlich wie in Berlin-Hellersdorf und anderswo stehen hinter der „Greizer Bürgerinitiative gegen ein Asylheim am Zaschberg“ auch organisierte Neonazis aus der Region. Beteiligten sich an den vergangenen Aufämrschen der Gruppe im Schnitt bis zu 100 Personen vorwiegend aus dem Vogtland, so mobilisiert die Bürgerinitiative zum Wochende nun bundesweit ihre Anhänger.
Die Initiatoren selbst rufen zu einem zweiten Schneeberg auf, wo in den letzten Wochen 40km von Greiz entfernt drei sogenannte „Lichtelläufe“ mit bis zu 1800 Bürger_innen, Neonazis und Rassist_innen stattgefunden haben. Ähnlich wie letzte Woche in Sachsen, soll auch am kommenden Samstag in Greiz im Fackelschein der selbsternannte deutsche Volkswille auf die Straße getragen werden.
Wir als Antirassistinnen und Antirassisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten aus den unterschiedlichsten Zusammenhängen schauen diesem rassistischem Treiben nicht länger zu. Wir wenden uns gegen rassistische Normalzustände innerhalb dieser Gesellschaft auf allen Ebenen. Als Reaktion auf die rassistischen Anfeindungen der letzten Wochen und auf die auch in Greiz verankerte institutionelle Diskriminierung demonstrierten bereits am 9. November über 500 Antifaschist_innen unter dem Motto „Pogrome verhindern, bevor sie entstehen“ durch Greiz. Im Vorfeld und danach versuchten sowohl Verwaltung, Ordnungsbehörden als auch Lokalpresse gegen die Demonstration Stimmung zu machen und bedienten sich dabei immer wieder der Extremismus-Theorie, stellten jene, die sich mit den Flüchtlingen solidarisierten auf eine Stufe mit den Rassisten und bemühten sich darum Nazigegner_innen in „die gute Mitte“ und vermeintlich linke Schmuddelkinder auseinander zu dividieren. Damit tragen jene Verantwortungsträger_innen genau zu solch einem Klima bei, dass durch ständiges Verharmlosen und Rechts-Links-Gleichsetzen bereits in den 90er Jahren das Erstarken rechter Strukturen beförderte. Auch wird der sogenannten gesellschaftlichen Mitte jede Verantwortung für z.B. rassistische Diskriminierung und Gewalt abgesprochen, obwohl doch gerade Untersuchungen wie der Thüringen Monitor belegen dass die Mitte ein entscheidender Teil des Problems ist, wenn 49% der Thüringer_innen die Ansicht vertreten, Deutschland sei in einem „gefährlichen Maße“ überfremdet. Auch die „Bürgerinitiative“ selbst stieß in das Horn und versuchte in Greiz Panik vor angeblich brandschatzenden Randalieren zu verbreiten, welche die Stadt in Schutt und Asche legen würden. Während die „Bürgerinitiative“ heimlich Fotos von Flüchtlingen bei deren Anreise zum Heim machte und anschließend im Internet zur Schau stellte riefen die Anhänger der BI offen zur Gewalt gegen Antifaschist_innen auf und forderten mehrfach ungestört auf der Facebook Seite der Gruppe, diese an die Wand zustellen und zu erschießen.
Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen oder ostthühringer Hinterland, spätestens seit den rassistischen Pogromen Anfang der der Neunziger Jahre sollte jedem klar sein, dass Rassist_innen ihren Worten Taten folgen lassen. Über 70 Aufmärsche gegen Flüchtlingsunterkünfte in diesem Jahr, mehrere Dutzend Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und alleine acht Brandanschläge in den letzten 12 Wochen machen das enorme Eskalationspotential deutlich. Das kontinuierliche Zusammenwirken zwischen militanter rechter Szene und vermeintlich ganz normalen Bürgern führte in den letzten Monaten immer wieder vor Augen, dass Rassismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Die Fackelträger am Samstag sind nur der eine Teil, nicht weniger pervers ist die Aufrüstung zur „Festung Europa“, die Abschottung vor den Geflüchteten und deren regelmäßige Abschiebung. Die jenigen, die es zumindest bis hier nach Greiz und anderswo geschafft haben, werden dann noch mit rassistischer Kontrollpraxis, mit Gutschein-Systemen oder mit entwürdigenden „Gemeinschaftsunterkünften“ schikaniert oder bekommen auch von politischer Seite immer wieder zu hören, dass sie nur „unzumutbare Belastungen“ seien. Unser Protest richtet sich daher auch gegen jene Verantwortungsträger wie beispielsweise die Greizer Landrätin, welche wenige Tage vor dem Fackelmarsch am Samstag bemüht war, couragierten Menschen, die den Flüchtlingen in Pohlitz Kleidung und Spielzeug bringen wollten mit einer Art Hausverbot den Zutritt zur Unterkunft zu verwehren. Wir solidarisieren uns mit den Flüchtlingen und werden uns dabei auch nicht einschränken lassen! Das Problem heisst Rassismus!
Deswegen, am Samstag dem 23. November 2013 auf nach Greiz!
Treffpunkt: 15 Uhr Kundgebung in der Gerhardt-Hauptman-Straße vor dem Rewe (nahe Flüchtlingsheim am Zaschberg)
Bleiberecht für Alle! Refugees welcome, bring your Familys!“
Weitere Infos: Antifaschistische Gruppen des Vogtlands
Wichtig Wichtig Popichtig!!!
Die Fälle von rassistischer Hetze gegen Flüchtlinge vermehren sich zusehends. Auch in Greiz protestieren seit Wochen Menschen gegen eine neue Unterkunft. Aus diesem Grund wird am 09. November in Greiz eine antirassistische Demonstration stattfinden, um auf die aktuellen Vorfälle, nicht nur in Greiz, aufmerksam zu machen. Das Datum der Demo sollte zugleich zum Anlass genommen werden, um sich darüber bewusst zu werden, was passiert, wenn aus Worten Taten werden. Ich hoffe wir sehen uns da. Nachfolgend noch der Aufruf zur Demo:
„POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN!
Antirassistische Demonstration am 9.11.2013 in Greiz
Pohlitz. Ein Plattenbaugebiet am Rande der ostthüringischen Kreisstadt
Greiz. Die scheinbare Ruhe ist seit einigen Wochen getrübt. Seit
Anfang September demonstriert jeden Freitag eine sogenannte
„Bürgerinitative“ gegen ein kurzfristig neu eröffnetes Wohnheim für
Flüchtlinge. Ein Blick auf die Agenda der Bürgerinitiative zeigt
schnell: es handelt sich um rassistische Klischees und Ressentiments,
die bestehende Ängste und Vorurteile der Bevölkerung aufgreift und
gezielt verstärken soll. Hinter der Initiative stehen organisierte
Nazis aus Greiz und dem Vogtlandkreis, allen voran David Köckert aus
dem Umfeld der Kameradschaften „Braune Teufel Vogtland“ und „Rechte
Aktionsfront“ (RAF) sowie Kevin Pahnke, Führungskader der „RNJ
Vogtland“.
Greiz 1991 – Greiz 2003 – Greiz 2013. Eine erschreckende Kontinuität.
Bereits im Oktober 1991 gab es einen organisierten Überfall auf eine
Flüchtlingsunterkunft in Greiz-Irchwitz. Ende Januar 2003 versuchten
Greizer Nazis, die Unterkunft in Irchwitz in Brand zu stecken. Und im
Jahr 2013 beschwören organisierte Rassist*innen seit Wochen mit
Fackelmärschen die „Volksgemeinschaft“. Auch wenn die taktische
Überlegung der Nazis und ihrer „Bürgerinitiative“ nicht aufging, die
Greizer Bevölkerung mehrheitlich gegen Migrant*innen zu mobilisieren,
so ist trotzdem ein gefährliches
Eskalationspotential vorhanden. Berlin-Hellersdorf und
Rostock-Lichtenhagen sind nur zwei Beispiele unter vielen. Der 9.11.
ist auch Gedenktag an die Pogromnacht, die sich mittlerweile zum 75.
Mal jährt. Die zahllosen Ermordeten, Misshandelten und anschließend
Deportierten mahnen uns, die Folgen von Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und
sämtlichen anderen diskriminierenden Einstellungen niemals zu vergessen!
Wir wenden uns am 9.11. nicht allein gegen den rechten Mob, der sich
auf den Straßen versammelt. Rassistische Diskriminierung hat viele
Gesichter. Die „Festung Europa“ rüstet auf, ertränkt Flüchtlinge im
Mittelmeer oder interniert sie in Lagern. Auch im Landkreis Greiz sind
Geflüchtete in sogenannten „Gemeinschaftsunterkünften“ untergebracht,
die doch nichts anderes als Lager sind, unter entwürdigenden
Bedingungen. Zudem gilt im Landkreis Greiz nach wie vor das
„Gutscheinsystem“. Flüchtlinge bekommen kein Bargeld ausgezahlt,
sondern müssen zu überteuerten Preisen in ausgewählten Geschäften mit
Gutscheinen bezahlen. Dies sind nur Beispiele einer langen Liste
institutioneller Diskriminierungen.
Wir rufen alle aktiven Antifaschist*innen und Antirassist*innen dazu
auf, sich an der Demo am 9.11. (12 Uhr) in Greiz zu beteiligen. Lasst
uns Pogrome verhindern, bevor sie entstehen!
Wir solidarisieren uns mit allen Flüchtlingen in Greiz und anderswo.
Für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Diskriminierung und
Volksgemeinschaft. Bleiberecht für alle!
Die Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands“
Erfreulicher Weiße gibt es auch noch andere unterstützenswerte Veranstaltungen zu vermelden:
So wird am 02. November in Zwickau ein Solikonzi für alternativen Freiraum stattfinden. Die Bands klingen auf jeden Fall vielversprechend.
Und wenn ihr am 09.11. den Abend nach der Demo noch gepflegt ausklingen lassen wollt, dann könnt ihr das zum Beispiel im Schuldenberg in Plauen:
Ihr seht, es gibt einiges zu tun in nächster Zeit.
Wir sehn uns.