Wichtig Wichtig Popichtig!!!

Die Fälle von rassistischer Hetze gegen Flüchtlinge vermehren sich zusehends. Auch in Greiz protestieren seit Wochen Menschen gegen eine neue Unterkunft. Aus diesem Grund wird am 09. November in Greiz eine antirassistische Demonstration stattfinden, um auf die aktuellen Vorfälle, nicht nur in Greiz, aufmerksam zu machen. Das Datum der Demo sollte zugleich zum Anlass genommen werden, um sich darüber bewusst zu werden, was passiert, wenn aus Worten Taten werden. Ich hoffe wir sehen uns da. Nachfolgend noch der Aufruf zur Demo:

„POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN!

Antirassistische Demonstration am 9.11.2013 in Greiz

Pohlitz. Ein Plattenbaugebiet am Rande der ostthüringischen Kreisstadt
Greiz. Die scheinbare Ruhe ist seit einigen Wochen getrübt. Seit
Anfang September demonstriert jeden Freitag eine sogenannte
„Bürgerinitative“ gegen ein kurzfristig neu eröffnetes Wohnheim für
Flüchtlinge. Ein Blick auf die Agenda der Bürgerinitiative zeigt
schnell: es handelt sich um rassistische Klischees und Ressentiments,
die bestehende Ängste und Vorurteile der Bevölkerung aufgreift und
gezielt verstärken soll. Hinter der Initiative stehen organisierte
Nazis aus Greiz und dem Vogtlandkreis, allen voran David Köckert aus
dem Umfeld der Kameradschaften „Braune Teufel Vogtland“ und „Rechte
Aktionsfront“ (RAF) sowie Kevin Pahnke, Führungskader der „RNJ
Vogtland“.

Greiz 1991 – Greiz 2003 – Greiz 2013. Eine erschreckende Kontinuität.
Bereits im Oktober 1991 gab es einen organisierten Überfall auf eine
Flüchtlingsunterkunft in Greiz-Irchwitz. Ende Januar 2003 versuchten
Greizer Nazis, die Unterkunft in Irchwitz in Brand zu stecken. Und im
Jahr 2013 beschwören organisierte Rassist*innen seit Wochen mit
Fackelmärschen die „Volksgemeinschaft“. Auch wenn die taktische
Überlegung der Nazis und ihrer „Bürgerinitiative“ nicht aufging, die
Greizer Bevölkerung mehrheitlich gegen Migrant*innen zu mobilisieren,
so ist trotzdem ein gefährliches
Eskalationspotential vorhanden. Berlin-Hellersdorf und
Rostock-Lichtenhagen sind nur zwei Beispiele unter vielen. Der 9.11.
ist auch Gedenktag an die Pogromnacht, die sich mittlerweile zum 75.
Mal jährt. Die zahllosen Ermordeten, Misshandelten und anschließend
Deportierten mahnen uns, die Folgen von Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und
sämtlichen anderen diskriminierenden Einstellungen niemals zu vergessen!

Wir wenden uns am 9.11. nicht allein gegen den rechten Mob, der sich
auf den Straßen versammelt. Rassistische Diskriminierung hat viele
Gesichter. Die „Festung Europa“ rüstet auf, ertränkt Flüchtlinge im
Mittelmeer oder interniert sie in Lagern. Auch im Landkreis Greiz sind
Geflüchtete in sogenannten „Gemeinschaftsunterkünften“ untergebracht,
die doch nichts anderes als Lager sind, unter entwürdigenden
Bedingungen. Zudem gilt im Landkreis Greiz nach wie vor das
„Gutscheinsystem“. Flüchtlinge bekommen kein Bargeld ausgezahlt,
sondern müssen zu überteuerten Preisen in ausgewählten Geschäften mit
Gutscheinen bezahlen. Dies sind nur Beispiele einer langen Liste
institutioneller Diskriminierungen.

Wir rufen alle aktiven Antifaschist*innen und Antirassist*innen dazu
auf, sich an der Demo am 9.11. (12 Uhr) in Greiz zu beteiligen. Lasst
uns Pogrome verhindern, bevor sie entstehen!
Wir solidarisieren uns mit allen Flüchtlingen in Greiz und anderswo.
Für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Diskriminierung und
Volksgemeinschaft. Bleiberecht für alle!

Die Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands“

Erfreulicher Weiße gibt es auch noch andere unterstützenswerte Veranstaltungen zu vermelden:
So wird am 02. November in Zwickau ein Solikonzi für alternativen Freiraum stattfinden. Die Bands klingen auf jeden Fall vielversprechend.

Und wenn ihr am 09.11. den Abend nach der Demo noch gepflegt ausklingen lassen wollt, dann könnt ihr das zum Beispiel im Schuldenberg in Plauen:

Ihr seht, es gibt einiges zu tun in nächster Zeit.
Wir sehn uns.